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Die in diesem Text verwendeten geschlechtsspezifischen Ausdruecke wenden sich, falls nicht eindeutig darauf hingewiesen wird, an beide Geschlechter. |
1. |
Die Idee
Am Anfang jeder Taetigkeit steht die Idee. So auch bei der Schoepfung eines neuen Werkes. Viele Ideen finden ueber dieses Stadium hinaus keine weitere Verwirklichung. Sie gehen "verloren" oder jemand andere hat dieselbe Idee (oder sehr aehnlich). Die Idee ist auch im Verlagswesen eines der berauschendsten Gefuehle. Volle Aufbruchstimmung, alles scheint moeglich... Die Idee wird oft und gerne besprochen (von den Einen) oder ganz unter Verschluss gehalten (Geheimsache ersten Ranges) von Anderen. Bereits mit der Idee ist oft auch der Gedanke an die Vermarktungsmoeglichkeit verbunden. Diese wird meist sehr optimistisch eingeschaetzt. | 2. | Die Umsetzung
Nun beginnt der zweite Teil. Die "harte" Arbeit. Auch Schreiben ist Arbeit und jeder, der einmal etwas zu Papier gebracht hat, wird davon erzaehlen koennen. Arbeit kann auch ein Vergnuegen sein! Wenn man sie gerne tut und den Erfolg vor Augen hat. Bereits in diesem Stadium muss jeder wissen, fuer wen er dieses Werk schreibt (sogenanntes Zielpublikum). Schreibt jemand fuer die breite "Masse", einen Roman, Krimi, modernes Maerchen etc. oder fuer einen eingeschraenkten Kreis, z.B. Studenten, Wissenschaftler, kulturell besonders Engagierte und Aufgeschlossene, etc. Ist das "Zielpublikum nur in einem bestimmten Gebiet, z.B. einem Bundesland, Stadt oder Dorf zu finden oder wird ein Grossraum angesprochen, z.B. alle deutschsprachigen Personen. Jede dieser (und viele andere Fragen) muss sich der Autor stellen. Will er nur fuer einen sehr eingeschraenkten Personenkreis publizieren, so bedeutet das nicht, dass er weniger genau und weniger spannend und ansprechend schreiben kann, sondern, dass er dieses Publikum ebenso erreichen muss. Besonders bei wissenschaftlichen Werken ist die Praezision und Nachpruefbarkeit von Thesen in einem Werk besonders wichtig. Auch wenn es im Regelfall das Werk nur, im Verhaeltnis, wenige Personen erreicht. Wer fuer die breite "Masse" schreibt wird von Kritik auch nicht verschont. Die schlimmste und vernichtendste Kritik ist dabei das "Nichtbeachten". Nicht zerissen oder gelobt werden. Viele Buecher sind bereits auf diesem Weg in den Bibliotheken verschwunden und auf dem "Muellhaufen der Geschichte" vergessen worden. Einige nach langer Zeit wiederentdeckt aber meist nach dem Tode des Autors, der posthum zu Ruhm gelangt. Dass wird aber nicht der Weg sein den ein Autor einschlaegt, wenn er oft jahrelang an einem Werk arbeitet. |
3. | Den richtigen Verlag
Nun ist das Werk fertig. Es ist gut gelungen, spannend, ansprechend, vielversprechend... Wer wird es nun publizieren? Im Zeitalter des Internets kann man/frau es ohne grosse Kosten ins Netz und anderen zur Verfuegung stellen. Ein Buch hat aber immer noch eine besondere Faszination. Etwas zum festhalten, anfassen und herzeigen. In vielen Faellen wird der Autor auch daran interessiert sein, die viele Arbeit die in einem Buch steckt, in Form von klingender Muenze umzusetzen. Dazu ist vor allem wichtig den richtigen Verlag zu waehlen. Da gibt es einerseits die Moeglichkeit des Selbstverlages - der Autor verlegt sein Werk selbst und lukriert, nachdem er kraeftig investiert hat, die ganzen Einnahmen fuer sich. Der andere Weg geht ueber einen kleinen oder groesseren Verlag. Dabei ist es wichtig, das Portfolio eines Verlages genau abzuschaetzen. Ein Verlag der sich vor allem auf wissenschaftliche Werke spezialisiert hat, wird ein Manuskript ueber neudeutsche Poesie wohl eher nicht interessieren (Ausnahmen sind natuerlich moeglich). Der Verlag uebernimmt die Arbeit, um ein Manuskript zu einem fertigen Buch zu bringen, die Werbung und die Auslieferung an die Buchhaendler. |
4. | Lesen
Um die Marktchancen eines Manuskriptes abschaetzen zu koennen, wird es in den meisten Faellen innerhalb des Verlages ein- oder mehrmals kritisch gelesen. Dabei wird dem Autor oft bereits einiges an Kritik nicht erspart bleiben. Die Mitarbeiter des Verlages sehen ein Manuskript aus einem ganz anderen Blickwinkel als der Autor. Diese Kritik ist nicht boese gemeint. Durch diese Kritik soll das Manuskript optimiert werden. Es "schleichen" sich gerne waehrend des Schreibens kleine Fehler ein. Sinnfehler, Widersprueche, Auslassungen etc. |
5. | Marktchancen abschaetzen
Bevor ein Manuskript vom Verlag angenommen wird, muss dieser die Marktchancen abschaetzen. Z.B. wer wird das Buch kaufen, welcher Preis kann dafuer festgesetzt werden. Wie oft wurde zu diesem Thema bereits publiziert. Ist eine Aktualitaet gegeben, nur fuer kurze Zeit oder laenger. Verlangt bzw. erwartet der Autor oder der Kaeufer eine bestimmte Preisober- oder untergrenze... Zur Relation: jaehrlich erscheinen alleine im deutschsprachigen Raum mit ca. 100 Millionen potentiellen Lesern ca. 80.000 neue Buecher. |
6. | Kosten kalkulieren
Die meisten Verlag muessen nach marktwirtschaftlichen Kriterien arbeiten. Das bedeutet fuer den Autor, dass jede seiner Ideen, auf die kostenguenstige Verwirklichung geprueft werden muss. So sind Ledereinbaende sicherlich schoen, Golddrucklettern ebenfalls, ein Hologramm etwas besonderes, eine Stanzung durch das Buch, um sich von der Masse abzuheben ebenfalls. Jede dieser Ideen ist teilweise mit erheblichen Kosten verbunden. Kosten, die der Verlag vorerst aufwenden muss, ohne die Gewissheit zu haben, dass sich das fertige Buch wirklich kostendeckend verkaufen laesst. In jedem Verlag werden bzw. wurden Werke verlegt, die ein Flop waren. Die Idee bzw. Buecher sind am Markt vorbeigegangen, waren ueberholt oder waren zu "modern". Hohe Lagerbestaende sind die Folge. In einigen Faellen koennen diese Werke ueber eine "Billigschiene" mit Verlust weiterverkauft werden, in vielen Faellen bleibt der Verlag darauf sitzen. Der Verlag bzw. die Mitarbeiter sind daher bestrebt, moeglichst keine Flops zu produzieren. Zum einen ist es fuer den Mitarbeiter kein besonders gutes "Aushaengeschild", wenn er mehrfach solche zu verantworten hat, zum anderen kann es sich ein Verlag wirtschaftlich nicht leisten. Daher ist die Kostenkalkulation der wichtigste "Knackpunkt". |
7. | Absatzmoeglichkeiten suchen
Mit der Kostenkalkulation wird auch die Absatzmoeglichkeit geprueft. Wer wird dieses Buch einmal lesen. Gibt es bereits einen Markt (z.B. fuer Kriminalromane) oder ist das Werk so neu, dass ein neuer Markt erst aufgebaut werden muss (siehe z.B. "Phantasie" der neuen Generation vor 30 Jahren). Wissenschaftliche Fachbuecher haben es in diesen Ueberlegungen, so wie auch die Poesie, besonders schwer. Es gibt nur einen eingeschraenkten Interessentenkreis. Nur wenige, ausser interessierte Juristen, werden sich ein Gesetzbuch oder einen Kommentar ueber das Seenotrecht oder das Verwaltungsverfahrensrecht in Liechtenstein kaufen. Ist der nationale Rahmen, in dem ein Gesetz gilt auch noch besonders klein, z.B. nur innerhalb eines Bundeslandes oder eines Kleinstaates gueltig, so wird der potentielle Markt kaum Chancen auf Kostendeckung eroeffnen. Da kann auch nicht mit viel Werbung und anderen Aktivitaeten etwas erreicht werden. In einigen Faellen wird daher vom Verlag dem Autor eine finanzielle Leistung abverlangt, um zumindest anfaenglich eine Kostendeckung zu erreichen. An dieser Huerde scheitern wiederum viele, denn der Autor will ja mit dem Buch Geld verdienen, nicht ausgeben. Und dann gibts da noch einige Verlage, die einen schlechten Ruf haben, weil die erbrachte Leistung nur in einem Kostenzuschuss besteht. In Faellen des Druckkostenzuschusses, der von sehr vielen Verlagen vor allem bei der erstmaligen Auflage eines neuen Autors verlangt wird, kann mit »Hausverstand« fast immer das Risiko fuer den Autor abgeschaetzt werden. Je mehr durch einen Verlagsvertrag der Autor gebunden (sog. Knebelvertrag) werden soll und je hoeher der Druckkostenzuschuss ist (oder eine Abnahmeverpflichtung von Buechern), desto mehr Vorsicht sollte der Autor walten lassen (von Ausnahmen natuerlich abgesehen). |
8. | Auflage bestimmen
Sind alle oben beschriebenen Huerden gemeistert, muss die Auflage festgelegt werden. Wird ein Buch fuer ein eingeschraenktes Publikum angeboten, ist eine Auflage von 2000 Stueck meist ausreichend. In einigen Faellen kann auch eine Kleinstauflage (z.B. 500 Stueck) ausreichen. Wichtig: Die Hoehe der Auflage schmaelert nicht die Wichtigkeit und den Einfluss des Werkes oder der Arbeit des Autors. Sie ist eine vernuenftige wirtschaftliche Reaktion auf den potentiellen Markt. Dennoch ist das Feilschen um die Hoehe der Auflage immer noch sehr beliebt. |
9. | Verlagsvertrag
Nunmehr steht der Verlagsvertrag an. Welche Rechte und Pflichten obliegen dem Verlag, welche dem Autor. Insbesondere die urheberrechtlichen Interessen werden hier abgegrenzt. Wird ein Werk aufgelegt und ist es ein Erfolg, so moechte der Verlag der ersten Auflage auch die anderen Auflagen herausgeben. Auch wenn ein anderer Verlag dem Autor mehr Honorar bietet, sollte es ein Gebot der Hoeflichkeit sein, demjenigen, der das erste wirtschaftliche Risiko getragen hat, auch die weiteren wirtschaftlichen Erfolge zu goennen. Nicht jeder Autor hat dieses Einsehen, darum wird auch dieser Punkt in einem Verlagsvertrag genau ausgehandelt. |
10. | Layout erstellen
Das Aussehen eines Produktes ist oftmals eng mit dem Verkaufserfolg verbunden. Weniger bei fachspezifischen Werken, jedoch vor allem bei breitenwirksamen. Der Autor bringt in vielen Faellen die notwendigen Ideen auch fuer diesen Bereich mit, der Grafiker die technische Umsetzung und der Verlag wird die Kosten ueberwachen. Je mehr Farben auf einem Layout verwendet werden, desto teurer die Herstellung. |
11. | Gegenlesen
Ist ein Produkt einmal druckreif, so sollte es mehrfach gelesen und korrigiert werden. Aus Kostengruenden ist dies jedoch oft nicht in vollem Umfang realisierbar. Auch wird vielfach auf die technischen Moeglichkeiten bei der Rechtschreib- und Grammatikpruefung vertraut. Nicht alle Fehler lassen sich so erkennen bzw. verhindern. |
12. | Umschlag gestalten, Bindeart festlegen Wie das Layout hat auch der Umschlag eine wichtige Werbewirkung und entscheidende verkaufsfoerdernde Wirkung. Daher muss diese Entscheidung vor allem einem Spezialisten ueberlassen werden, der in diesem Bereich den notwendigen Ueberblick hat und bestimmte Trends erkennen kann. Die Bindeart, z.B. Ledereinband, Leineneinband, Paperback etc. sind wesentlich bei den Kosten der Herstellung. Die meistens kostenguenstigste Paperbackausfuehrung hat keine lange Lebensdauer. Die schoenen Ledereinbaende sind zwar sehr strapazierfaehig, jedoch wegen des hohen Endpreises des Produktes mit einem solchen Einband, wird wiederum der Kaeuferkreis eingeschraenkt. |
13. | Druck organisieren
Der Druck eines Buches kann intern oder extern durchgefuehrt werden. Gruende dafuer oder gegen die eine oder andere Variante gibt es viele. Der Druck ist ein besondere Taetigkeit und war frueher auch mit besonderen Geheimnissen umgeben. Auch heute noch hat der Drucker viel Verantwortung. In den meisten Faellen wird der Offsetdruck zur Anwendung kommen. Bei Kleinstauflagen ist auch der elektronische Druck moeglich. |
14. | Buchbinden
Das Aussehen des Buches ist wie oben beschrieben von entscheidender Bedeutung. Je nach Verwendungszweck wird auch die Art der Bindung eines Buches gewaehlt. Stark strapazierte Buecher sind in Paperback nicht lange haltbar. Der Verlag wird den Wuenschen des Autors weitgehend nachkommen. Nicht immer ist es jedoch sinnvoll, diese Wuensche an der Marktnachfrage vorbei zu erfuellen. |
15. | Erloes-Kosten-Rechnung
Nach dem Druck und der Bindung des Buches sind erst alle Kosten bekannt. Nunmehr kann auf dieser Grundlage ein Endpreis endgueltig fixiert werden. Der Verkaufspreis (gebundener, freier, empfohlener) wird meist vom Verlag auf Grundlage dieser Kosten-Erloes-Rechnung festgelegt. |
16. | Buchhaendlerrabatte, Rabatte fuer Bibliotheken, Universitaeten und Studenten
Ein wichtiges Kriterium fuer die Festsetzung des Verkaufspreises ist auch die Gewaehrung von Rabatten an Buchhaendler und ausgewaehlte Institutionen. Dies ist in engem Rahmen moeglich. Auch der Buchhaendler muss fuer seine Kosten eine gewisse Marge am Verkaufspreis haben, um seine Taetigkeit ausueben zu koennen. Unabhaengig davon, ob der Vertrieb klassisch in einer Buchhandlung oder ueber den Versand oder das Internet geschieht. Diese Rabatte schmaelern jedoch den Erloes fuer den Verlag und damit auch das Autorenhonorar. Auf der anderen Seite ist es kaum moeglich ohne qualifizierte Buchhaendler ein Produkt ohne erheblichen Zusatzaufwand zu vertreiben. Den Aufwaenden fuer die Rabatte stehen daher die Gewinnen aus einer qualifizierten Vertriebsschiene gegenueber. In den meisten Faellen wird sich die Einraeumung von Rabatten fuer alle beteiligten Seiten lohnen. Die Rabatte fuer Universitaeten und Bibliotheken bringen u.a. die Moeglichkeit in weltweite Datenbanken aufgenommen zu werden und einem breiten Publikum zugaenglich zu werden. Besondere Rabatte fuer Studenten bzw. Studentenorganisationen werden vor allem bei wissenschaftlichen Werken Anwendung finden. Studenten sind oft ein dankbares Publikum, die sich auch spaeter an einen bestimmten Autor noch erinnern und zukuenftig fuer den Vertrieb von Werken ein ausgewaehlter Zielmarkt sind. |
17. | Buchpraesentation
Die Buchpraesentation, z.B. eine Rezension in einer Tageszeitung, eine Lesung oder eine sonstige Werbeaktivitaet kostet ebenfalls oft Geld und Zeit. In vielen Faellen kann der Autor hier fuer die Verkaufsfoerderung aktiv beitragen. |
18. | Autorenhonorar
Ist das Buch ein Erfolg, kann der Verlag nach Abzug seiner Kosten dem Autor ein Honorar auszahlen. Nur die wenigsten Autoren koennen davon aber tatsaechlich leben. Dazu sind meist "Bestseller" notwendig. In vielen Faellen ist es auch nicht das hauptsaechliche Bestreben des Autors, ausschliesslich diese Taetigkeit auszuueben. Das Autorenhonorar wird sich in der Regel nach dem Verkaufserfolg des Buches im Verhaeltnis zu der Hoehe der Produktionskosten richten. Ein Richtwert: ca. 30 bis 60% des Verkaufspreises eines Buches ist die gewoehnliche Marge des Verlages. Davon sind noch die Buchhaendlerrabatte und die Umsatzsteuer abzuziehen. Vom Nettoverkaufspreis kann der Autor moeglicherweise ein Drittel als Honorar erlangen (Autoren-Tantiemen normalerweise ca. 0-12% vom Brutto-Verkaufspreis des Buches). Neben den Autorentantimenen kann der Autor bei den Verwertungsgesellschaften einen (kleinen) Teil der jaehrlich eingehobenen Verwertungsgebuehren erhalten. Dazu ist jedoch die (kostenlose) Anmeldung bei der Verwertungsgesellschaft (Deutschland z.B. VG Wort in Muenchen bzw. Berlin, in Oesterreich literar mechana) notwendig. |
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Aktualisiert am 17.06.2007 Erstellt: 06.12.2004 |
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