Die Todesstrafe bewegt seit Jahrtausenden die Menschen. Insbesondere in kritischen Zeiten oder bei verabscheuungswuerdigen Verbrechen wird der Ruf nach (Wieder)Einfuehrung dieser Strafart immer wieder laut. Die europaeischen Staaten haben sich erst im vergangenen Jahrhundert ueberhaupt zur Aechtung dieser Strafart ausgesprochen. Seither wird in keinem Mitgliedstaaten der Europaeischen Union ein Mensch mit dieser Strafe bedroht oder dazu verurteilt. Fuer die meisten Buerger ist inzwischen die Todesstrafe undenkbar und es wird mit etwas "Ueberheblichkeit" auf solche Staaten geblickt, welche die Todesstrafe noch vollziehen.

Der grosse Jurist des 19. Jahrhunderts, Carl Josef Anton Mittermaier, hat vor rund 140 Jahren mit diesem vorliegenden Werk deutlich und wissenschaftlich fundiert gegen die Todesstrafe Stellung genommen. Das zu einer Zeit, als die Todesstrafe noch in den meisten europaeischen Laendern vollzogen wurde und von vielen als Notwendigkeit fuer einen effektiven und abschreckenden Strafvollzug gesehen wurde. Carl Josef Anton Mittermaier war ein Vordenker und sein Werk hat bis heute (leider) nicht an Aktualitaet verloren.

Dieses Werk richtet sich vor allem an interessierte Personen, welche die Hintergruende fuer die Aechtung der Todesstrafe in Europa kennenlernen wollen.

Worte in sehr veralteter Schreibweise wurden der heutigen Schreibart angepasst (z.B. Huelfe - Hilfe, thun - tun, Belag - Beleg, koemmt - kommt u.a.). Worte, welche in deutscher Uebersetzungen von Mittermaier verwendet wurden (z.B. Neuyork bzw. Newyork fuer New York) wurden der heutigen Schreibweise angepasst, soweit dadurch nicht die Gefahr bestand, den originelle Stil Mittermaiers zu weitgehend zu veraendern. Die grammatikalische Ausdrucksweise, teilweise die Originalschreibweise und die Zeichensetzung, wurde soweit als moeglich beibehalten. Hervorgehobene Schreibweisen (z.B. gesperrte Schrift) wurden beibehalten bzw. kenntlich gemacht. Der Seitenumbruch orientiert sich weitgehend an der Ausgabe von 1862. Die Zitierung von Artikeln, Aufsaetzen, Buechern etc. wurde gemaess den Vorgaben von Mittermaier nachvollzogen. Die Zitierweise wurde in der Form, wie sie im Werk von Mittermaier weitgehend vorgegeben ist, uebernommen.